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Marokko-Rundreise

 

27.02.2019

Seit 17.01.2019 sind wir unterwegs. Zweimal musste ich das Dach unseres Wohnmobils von Schnee räumen. Dann war kurze Schneepause und wir konnten aufbrechen.

„Dem Winter entfliehen“

Über 2go-maroc.de hatten wir eine geführte Wohnmobilreise durch Marokko gebucht. Diese startet am 27.1.2019 in Algeciras/Spanien. Die 2.500 km bis dort haben wir uns Zeit genommen, um auch unterwegs einiges neues kennenzulernen.

In Murten/Schweiz treffen wir zunächst zwei Ehepaare, die sich ebenfalls für die Rundreise durch Marokko angemeldet haben. In Lausanne/Schweiz feiern wir das Neunzehntagefest mit der Bahá’í-Gemeinde und in Thonon-les-Bains/Frankreich den Weltreligionstag.

Durchs Rhonetal geht es durch Frankreich nach Spanien. Der Papstpalast in Avignon und die Burganlage in Le Baux de Provence haben uns besonders gut gefallen.

Papstpalast in Avignon

In Spanien nehmen wir uns noch Zeit für die Besichtigung des Klosterberges Montserrat, bevor wir im Camping Torre la Sal in der Nähe von Oropesa del Mar unsere Freunde vom Münchner Wohnmobilstammtisch treffen, die hier überwintern.

Montserrat
Klosterkirche Santa Maria de Montserrat

Auf der Weiterfahrt Richtung Süden stehen Almeria, Cabo de Gata und Alicante auf dem Programm, bevor wir in Carchuna bei Motril unsere Freunde Monika und Werner aus dem Chor Stimmen Bahás besuchen, die hier überwintern.

Almeria

Wir freuen uns sehr, dass wir beim Neunzehntagefest unsere lieben Bahá’í-Freunde in Malaga wiedersehen. Beate möchte ihre Mutter nicht so lange allein lassen und fliegt deshalb am 15.2.2019 von Malaga zurück nach München. Leider hat sie sich dabei eine schlimme Infektion im Hals, an den Augen und in den Ohren zugezogen. Den vorgesehenen Rückflug nach Malaga am 25.2.2019 kann sie daher nicht antreten, so hoffen wir, dass sie wenigstens am 5.3. nach Marrakesch nachkommen kann.

In Tarifa verbringe ich mit Uwe, unserem Reiseleiter in Marokko, die letzte Zeit vor der Überfahrt und nach und nach treffen auch die weiteren Teilnehmer der Rundreise ein.

Camping Torre de la Peña in Tarifa

Morgen ist es dann soweit: mit der Fähre setzen wir von Algeciras nach Tanger Med über. Für eine Berichterstattung auf dieser Seite wird mir die Zeit und wohl auch der Zugang zu leistungsfähigem Internet fehlen.

Mehr Fotos unseres bisherigen Reiseverlaufs und die aktuelle Berichterstattung über die Rundfahrt in Marokko kannst du aber jederzeit hier sehen: polarsteps.com

Cartagena – Ribera de Cabanes: Camping Torre la Sal

Inzwischen haben wir eine ganze Strecke zurückgelegt und uns von der schneebedeckten Sierra Nevada verabschiedet.

Wegen fehlenden Internetzugangs kann der Blog erst heute aktualisiert werden. In der Zwischenstation bei Cartagena haben wir einen tollen Platz in der ersten Reihe am Strand bezogen.

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Nun bin ich wieder am Campingplatz Torre la Sal 2, von dem ich bereits früher berichtet habe, diesmal mit Beate. Sie ist ebenso angetan vom Campingplatz wie ich: alles sauber, schöne Umgebung und gute Möglichkeiten – auch bei Regenwetter – sich sportlich zu betätigen. Jeden Morgen gibt es Yoga oder Pilates, anschließend Wassergymnastik, und das Hallenbad und der Fitnessraum stehen den ganzen Tag zur Benutzung zur Verfügung. Bei einem Radausflug nach Torrenostra sehen wir nicht nur – wie bisher – blühende Mandelbäume und Orangen- und Zitronenbäume, hier blühen jetzt schon die Rosen.

Heute sind wir schließlich mit dem Rad die Via Verde nach Benicassim gefahren. Über dieses Highlight hatte ich ja schon am 3. Februar berichtet. Auch Beate war von den schönen Aussichten und der Strandpromenade in Benicassim begeistert.

Alhama de Granada

Unsere Fahrt heute bringt uns zurück nach Spanien.

Alhama de Granada hat uns am 21. März so gut gefallen, dass wir heute auf dem dortigen Stellplatz übernachten wollen. So haben wir Gelegenheit, einen Einblick in die Überreste der beeindruckenden Geschichte dieses Ortes zu erhalten.

Daneben gibt es aber auch Naturschönheiten, wie die Schluchten (Los Tajos) um die Altstadt von Alhama.

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Laguna de la Fuente de Piedra und El Torcal

Unsere Fahrt Richtung Portugal führt uns heute zunächst noch zur Laguna de la Fuente de Piedra, wo wir bei einem Spaziergang Flamingos und viele andere Vogelarten beobachten können.

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Dann geht es weiter in den Naturpark El Torcal. Mit seinen außergewöhnlichen Karstformationen gehört der Park zu den beeindruckendsten Landschaften Spaniens.

Auf dem dortigen Parkplatz finden wir einen ruhigen, wenn auch windigen Übernachtungsplatz.

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Alhama de Granada

Die Römer bauten in der iberischen Stadt, die sie Artigi nannten, im ersten vorchristlichen Jahrhundert das erste nachgewiesene Thermalbad, das wir natürlich auch testen wollten. Das alte Bad ist nun Teil eines Hotels, das jedoch leider geschlossen hatte. Aber außerhalb gibt es frei zugängliche Becken mit heißem Thermalwasser, in denen wir uns aufwärmen und von der Reise erholen konnten.

Die Fahrt von Granada nach Antequera verläuft durch eine bezaubernde Landschaft mit Blick auf blühende Mandelbäume, Olivenbaumplantagen und schneebedeckte Berge.

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Am Abend fanden wir einen guten Übernachtungsplatz in Antequera auf dem kostenlosen Wohnmobilstellplatz am Stadion. Der Rundgang durch die Stadt am Abend hatte seinen besonderen Reiz.

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Stierkampfarena

Herzliche Grüße zu Naw-Rúz

Wir grüßen alle unsere Freunde zu Naw-Rúz und wünschen ein friedliches und freudvolles neues Jahr.

Das Naw-Rúz- Fest, vom Báb als Tag Gottes bezeichnet, markiert die Vollendung des Fastenmonats und den ersten Tag „Bahá“ des ersten Monats „Bahá“ des neuen Bahá’í-Jahres. Naw-Rúz fällt auf die Frühjahrs-Tagundnachtgleiche, wenn die Sonne beide Hemisphären in gleicher Weise erhellt und ihr Licht die ganze Erde erreicht. So symbolisiert dieses Fest das Prinzip der Erneuerung und den Anbruch der geistigen Frühlingszeit, in der durch das Kommen von Gottes Boten Sein Wort in des Menschen Herz gepflanzt wird. ‚Abdu’l-Bahá bezeugt: „Als die Sonne der Wirklichkeit ihre unendlichen Gaben vom Aufgangsort aller Sehnsucht ausströmte, als dieses heilige Licht die Welt des Seins von Pol zu Pol erleuchtete, da warf diese Sonne ihre Strahlen mit solcher Kraft hernieder, dass sie das schauerliche Dunkel für alle Zeiten tilgte.  […] Dann brach der strahlende Morgen an, und mit ihm kam die Botschaft großer Freude. Die göttliche Frühlingszeit errichtete ihre Zelte in dieser bedingten Welt, so dass alle Schöpfung hüpfte und tanzte. Die welke Erde brachte unsterbliche Blüten hervor. Der tote Staub erwachte zu ewigem Leben…“ (Briefe und Botschaften, 2:12)

Naw-Rúz-Fest in Granada

Aurora war Gastgeberin des Naw-Rúz-Festes in Granada, das wir heute Abend besuchen durften. Aus Granada und der näheren Umgebung kamen viele Freunde, jung und alt, die trotz Bedenken von Aurora doch alle einen Platz in ihrem Wohnzimmer fanden. Nach der schönen Andacht, in der Texte aus den Bahá’í-Schriften in verschiedenen Sprachen gelesen wurden und die Kinder auch Gebete sangen, herrschte eine lebhafte kommunikative Atmosphäre. Auch wenn die von Bahá’u’lláh geforderte Welthilfssprache noch nicht eingeführt wurde, waren wir doch froh, uns mit vielen Freunden in englischer Sprache austauschen zu können. Ganz besonders lange habe ich mich mit Jadi unterhalten.

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Granada: Alhambra

Die Alhambra gilt als eines der bedeutendsten Beispiele des maurischen Stils der islamischen Kunst und ist eine der meistbesuchten Touristenattraktionen Europas und seit 1984 Weltkulturerbe. Der Gesamtkomplex der Alhambra kann grob in vier Teile unterteilt werden: Der Generalife außerhalb der Festungsmauern, die Medina, die Paläste der Naṣriden und die Alcazaba (Zitadelle). Wir haben uns auf den Generalife, den Sommerplalast mit seinen wunderschönen Gartenanlagen, sowie die Naṣridenpaläste und den Palast Karls V. beschränkt.

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Granada – Albaicin

Granada liegt auf 734 m Seehöhe und ist entsprechend kalt. Am Abend treffen uns sogar ein paar Schneeflocken und in der Nacht haben wir Frost. Das ist so gar nicht das, was wir zum Überwintern in Spanien erwartet haben. Alle erzählen uns, dass es der kälteste, nassesteste und stümischste Winter seit langem sei.

Tagsüber können wir trotzdem mit ein paar Sonnenstrahlen die laute und tzrubelige Stadt erkunden. Mit über 230.000 Einwohnern ist es halt kein Bergdorf mehr. Seit 500 v. Chr. ist dieser Ort besiedelt, nach den phöniziern, Iberern, Römern kam das Gebiet zunächst unter den Einfluss des nordafrikanischen Reichs der Vandalen, stand nach dessen Zusammenbruch 534 für einige Jahrzehnte unter oströmischer Herrschaft und gehörte dann seit Beginn des 7. Jahrhunderts zum iberischen Reich der Westgoten. Im Jahr 711 wurde die Stadt von den Mauren erobert, nach dem Untergang des Kalifats von Córdoba ergriff 1012 der berberische Clanchef Zāwī ibn Zīrī die Macht in der Provinz  und machte Granada zum Sitz der Dynastie der Zīrīden, die von hier aus etwa 80 Jahre lang über eines der bedeutendsten Kleinkönigreiche des südlichen Al-Andalus herrschte, bis sie 1090 von den Almoraviden gestürzt wurde. Nach der Vertreibung der Almohaden wurde die Stadt von 1238 bis 1492 Hauptstadt des Sultanats der Naṣriden. Im Jahr 1066 kam es zum Massaker von Granada, bei dem ein Mob einen jüdischen Wesir sowie den Großteil der jüdischen Bevölkerung der Stadt ermordete; die Bluttat wird als das erste Pogrom auf europäischem Boden angesehen. Am 2. Januar 1492 kapitulierte der letzte naṣridische Herrscher Muhammad XII. (auch Boabdil genannt) und übergab die Stadt an Königin Isabella I. von Kastilien und König Ferdinand II. von Aragón, die so genannten „Katholischen Könige“ (Reyes Católicos). Damit war die Reconquista, die „Rückeroberung“ der iberischen Halbinsel für das Christentum, abgeschlossen. Im Jahre 1499 wurde auf Geheiß des Erzbischofs Jiménez de Cisneros von Toledo auf dem Marktplatz von Granada ein Scheiterhaufen errichtet, um Bücher zur islamischen Theologie, Philosophie, Geschichtsschreibung und Naturwissenschaften zu verbrennen. Im Laufe dieser Ereignisse kam es zu einem eintägigen Pogrom gegen alle Nichtchristen, dem vor allem Juden zum Opfer fielen. Nach Aufständen der in Spanien verbliebenen Muslime, der sogenannten Morisken (span. Moriscos), gegen die Unterdrückung (Verbot der Religionsausübung, Enteignung) durch die neuen Herrscher wurden sie in den Jahren 1569–1571 erst in andere Teile der iberischen Halbinsel zwangsumgesiedelt und 1609–1611 nach Afrika vertrieben. Heute leben in Granada ca. 15.000 Muslime, von denen 1000 bis 1500 spanische Konvertiten sind.

In diese bewegten Geschichte taucht man ein, wenn man Granada, vor allem Albaicín, das ehemalige maurische Wohnviertel, Weltkulturerbe der UNESCO, besichtigt.

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Nerja – Abschied von unseren Freunden

Nach einem ausgiebigen Bummel durch Nerja und einer schönen Pause am Strand verabschieden wir uns von unseren Freunden in Nerja. Ana, die vor 25 Jahren durch Rüdiger in Liechtenstein den Bahá’í-Glauben kennengelernt, sich mit unseren Freunden Monika und Faramarz in Baden Baden in de Lehren Bahá’u’lláhs vertieft und heute vor genau 25 Jahren den Bahá’í-Glauben angenommen hat, möchte dies mit einer Andacht würdigen. Wir sind ebenfalls eingeladen und haben dabei die Gelegenheit, uns von unseren neuen Freunden Thomas, Neda und Shahab, Robert und natürlich Ana mit ihrem Sohn Adrian und seiner Freundin zu verabschieden. Es war wieder ein wunderschöner Abend. Vielen Dank, Ana!

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