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Ács

04.07.2018 • Ja, es hat geklappt: Am Vormittag kam das Ersatzteil und am frühen Nachmittag können wir unsere Fahrt fortsetzen. 

Wir schaffen es bis Ács, wo wir auf einem naturnahen Campingplatz eine ruhige Nacht verbringen. Morgen geht es dann heim. Auf dem Weg werden wir noch unsere Freunde Qahira und Adi in der Nähe von Salzburg besuchen. Damit geht eine interessante und erholsame Reise zu Ende.

 

 

Szolnok – „Motor prüfen lassen!“

03.07.2018 • Heute geht es heimwärts. In aller Ruhe wird alles abgebaut und zusammengeräumt, so dass wir um 13 Uhr Richtung Budapest starten. Wir haben uns vorgenommen, heute bis Tata, rund 70 km hinter Budapest, zu fahren und dort auf dem Campingplatz am See zu übernachten. Das Navi meldet, dass wir gegen 17 Uhr dort eintreffen werden.

Kurz vor Karcak nutzen wir die Gelegenheit, den Dieseltank wieder aufzufüllen. Statt sich über den neuen Energieschub zu freuen, meldet sich das bahaimobil beim Starten mit einem Warnton, einer gelben Motorkontrollleuchte und dem Hinweis „Motor prüfen lassen!“ Damit hatten wir nun nicht gerechnet. Die Fiat-Werkstatt unseres Vertrauens in München rät uns auf telefonische Nachfrage, auf jeden Fall in der nächstgelegenen Fiat-Werkstatt den Fehler auslesen zu lassen, um keinen Motorschaden zu riskieren. Die kostenlose internationale Fiat-Hotlinenummer akzeptiert der ungarische Netzbetreiber nicht, auf der italienischen Nummer gerate ich in eine kostenträchtige Warteschleife. Aus dem Werkstattverzeichnis entnehmen wir, dass die nächstgelegene Fiat-Werkstatt in Budapest ist, das sind aber noch gut 150 km! So versuchen wir es beim ADAC-Notruf. Die Wartezeit kommt einem in solchen Fällen unheimlich lang vor, und bevor ich dann endlich meine Frage stellen kann, muss ich ellenlange statistische Fragen bis hin zur Fahrzeugfarbe beantworten. Dann endlich verspricht die freundliche Dame, sich zu erkundigen und uns die Adresse der nächstgelegenen Werkstatt mitzuteilen. So vergeht die Zeit und wir landen schließlich gut 60 km weiter bei der Fiat-Werkstatt in Szolnok. Dank der Hilfsbereitschaft der Mitarbeiter, die eigentlich gerade Feierabend machen wollen, erfahren wir, dass der Drucksensor für den Kraftstoffdruck erneuert werden muss. Das Teil muss jedoch erst bestellt werden, so dass wir hier zunächst festhängen.

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Aber die lange Geschichte hat auch ihre gute Seite: so entdecken wir eine charmante Stadt, an der wir sonst nur vorbeigefahren wären. Auf Empfehlung der Werkstatt werden wir an der Universität übernachten, wo wegen der Semesterferien alles leer ist.

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Von dort führt uns ein Spaziergang durch die Stadt und die Abendsonne setzt die Gebäude in Szene.

Über die Fußgängerbrücke „Mayfly“ (dt.: Eintagsfliege), mit 444 m die längste in „Zentral-Europa“,

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(Mayfly-Brunnen neben der Brücke)

überqueren wir die Theiß, mit 966 km den längsten Nebenfluss der Donau,

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und sind bereits im Stadtzentrum. Die Stadt ist voller Skulpturen und Denkmäler:

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(Denkmal für die Opfer der beiden Weltkriege am Fuß der Mayfly-Brücke)

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(Bemalung einer Brückenabmauerung)

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Ehemalige Synagoge (1899), beherbergt heute die Szolnoker Galerie)

 

(Reformierte Kirche, Ottó Sztehlo 1894)

 

(Reformierte Kirche)

(Franziskanerkirche, erbaut 1724 – 1757)

Bei der evangelisch-lutherischen Kirche ist ein schöner Rosengarten und ein großzügiger Park angelegt.

Nach so viel Lauferei am Theißufer entlang ist eine Erfrischung fällig! Wir sitzen vor dem Rathaus in gemütlicher Atmosphäre.

So lassen wir den Abend ausklingen und werden sehen, ob wir morgen weiterkommen.

Thermal-Camping Hajduszoboszlo

28.06.-03.07.2018 • Auf Empfehlung von Zsuzsa und Gyuszi haben wir den größten Bäderkomplex in Europa angefahren:

Auf der Fahrt begeistern uns die ausgedehnten Sonnenblumenfelder.

Der Badekomplex ist riesig.

Aber früh am Morgen haben wir die Anlage für uns allein.

Unser Campingplatz liegt gleich nebenan und erlaubt freien Eintritt in die gesamte Anlage.

Hier genießen wir die Tage und lassen uns verwöhnen.

 

 

Budapest – Jüdisches Viertel und Király-Thermalbad

26.06.2018 • Nachdem wir gestern bei einem Spaziergang durch die Stadt die Eindrücke des Rundgangs mit Judith verarbeitet und auch ohne Flugschau den Blick vom Burgberg genossen haben,

endete der Tag mit einem erholsamen Bad im Lukács-Thermalbad.

Heute lassen wir uns bei einem geführten Stadtrundgang das jüdische Viertel zeigen. Gestern hatten wir bereits das Mahnmal „Schuhe am Donauufer“ besucht, das an die Progrome an Juden durch die ungarischen Pfeilkreuzler während des Zweiten Weltkriegs erinnert.

Heute sehen wir natürlich die Große Synagoge  in der Dohany-Straße,

besichtigen aber auch die Orthodoxe Synagoge  in der Kazinczy-Straße von außen

und von innen.

Wir kreuzen durch die engen Straßen und erfahren viele interessante Geschichten.

Den Abschluss findet der Rundgang in einer Ruinenkneipe.

Nach der anstrengenden staubigen Tour steht uns der Sinn nach einem erholsamen Bad. So landen wir im Király-Thermalbad, dessen Bau bereits im Jahre 1565 begonnen wurde. Die Schäden des Zweiten Weltkrieges wurden 1950 beseitigt, das Bad hat jedoch seinen uralten Charme bewahrt.

Budapest

24.06.2018 • Am Sonntag heißt es früh aufstehen: Wir haben uns mit Judit verabredet, die vor 25 Jahren als Au pair bei uns am Ammersee ein Jahr lang mitgeholfen hat, unsere Kinder zu versorgen. Seitdem haben wir uns nicht mehr gesehen. Nachdem sie in ihrem Heimatort Szombathey keine Arbeit finden konnte, lebt sie nun in Budapest und arbeitet dort für eine deutsche Firma. Wir treffen sie um 9:30 Uhr am zentralen Platz Ferenciek tere und wir erkennen uns problemlos wieder. Zunächst gibt es viel zu erzählen, so dass wir uns erst einmal einen Kaffee gönnen.

Im Cafe mit Judit

Am Ferenciek tere liegt auch das ungarische Bahá’í-Zentrum. Dort werden wir um 17 Uhr am Neunzehntagefest teilnehmen. Bis dahin haben wir Zeit, mit Judit die Stadt kennenzulernen. Toll, dass sie sich so viel Zeit für uns genommen hat!

Gleich am Ferenciek tere sind wir von den imposanten Hausfassaden beeindruckt.

Judit erinnert sich noch gut an uns und zeigt mir gleich die juristische Fakultät mit der daneben liegenden Universitätskirche,

Juristische Fakultät und Universitätskirche

Juristische Fakultät

Dann geht es weiter zur Markthalle, die heute am Sonntag natürlich geschlossen hat,so dass wir sie sicher an einem der nächsten Tage noch besuchen werden. Im Untergeschoss hat sich Aldi eingemietet und hat auch am Sonntag geöffnet. Die Versorgung ist damit gesichert.

Markthalle

Markthalle

Beim Spaziergang am Donauufer erklärt Judit uns die Brücken, erzählt uns die Besonderheiten der Stadtteile Buda und Pest, zeigt uns das Gellertbad und empfiehlt uns einen Spaziergang auf den Gellertberg mit der Zitadelle und der Freiheitsstatue. Das hört sich reizvoll an und wir werden sehen, ob wir es die nächsten Tage schaffen.

Gellertbad

Gellertbrücke mit Gellertberg

Freiheitsstatue

Lange Zeit warten wir an einer Schiffshaltestelle, weil Judit mit uns stromaufwärts zum Parlament fahren möchte. Schließlich begreifen wir, dass wegen der Flugschau der Schiffs- und Straßenbahnverkehr eingestellt ist. Aber wir finden einen Linienbus, der uns zum Parlament fährt.

Parlamentsgebäude

Parlamentsgebäude

Gleich dahinter am Kossutzh Lajos ter steht auch das beeindruckende Gebäude des Völkerkundemuseums, früher Sitz des Obersten Gerichtshofs.

Völkerkundemuseum

Vom Donauufer am Parlament können wir die Flugschau bestaunen,

Flugschau

bevor wir über die Margaretenbrücke von Pest nach Buda auf die andere Donauseite wechseln und zur Fischerbastei aufsteigen.

Fischerbastei

Die Treppen sind jedoch schon von den Schaulustigen besetzt, die den Vorführungen der Kamikazepiloten folgen.

Treppen zur Fischerbastei

Flugschau

Trotzdem schlagen wir uns zur Matthiaskirche durch

Matthiaskirche

und erhalten auch noch einen Überblick über die weiteren Museen und Sehenswürdigkeiten im Burggarten. Ganz besonders wertvoll war für mich der Hinweis auf eine besonders gute Konditorei, so dass wir dem Burgberg sicher auch noch einmal einen Besuch abstatten müssen. Heute geht es jedoch im Sauseschritt die Treppen hinunter zur Elisabethbrücke, und wir erreichen tatsächlich noch gerade pünktlich das Bahá’í-Zentrum.

Zusammen mit etwa 20 Angehörigen der Bahá’í-Gemeinde feiern wir das Neunzehntagefest. Zunächst werden Gebete in ungarischer und englischer Sprache und Berichte aus der frühen Bahá’í-Geschichte gelesen, dann folgt die Beratung, die auf ungarisch oder englisch mit wechselseitiger Übersetzung geführt wird. Die Budapester Bahá’í interessieren sich für die Situation der Gemeinde in München, und so erzählen wir über die große Beteiligung an den Feierlichkeiten zum 200. Geburtstag Bahá’u’lláhs, die Aufteilung der Münchner Gemeinde in drei Bezirke und die immer zahlreicher werdenden Kinderklassen und Juniorjugendgruppen sowie die unablässige Folge von Studienkreisen und die lebendige Entwicklung in mehreren Nachbarschaften. Nach Berichten über die letzten Sitzungen des Geistigen Rates und weiteren Beratungen ging es über in den geselligen Teil. Hier konnten wir uns mit unserem lieben Freund Navid unterhalten, der vor vielen Jahren München verlassen hat und mit seinem Bruder nach Budapest gezogen ist.

Treffen mit Navid

Es ist immer wieder ein erhebendes Gefühl, sich auch in anderen Ländern in der Bahá’í-Gemeinde wie zu Hause zu fühlen. Da stellt sich automatisch Verbundenheit ein: „Die Erde ist nur ein Land, und alle Menschen sind seine Bürger.“ (Bahá’u’lláh). Wir sprechen zwar nicht dieselbe Sprache, aber über dieselben Themen. Wenn Bahá’u’lláhs Forderung erfüllt würde, dass alle Menschen neben ihrer Muttersprache eine weitere gemeinsame Sprache erlernen, eine Welthilfssprache, so könnten wir uns auch ohne Übersetzungshilfen unmittelbar miteinander verständigen.

Im Bahá’í-Zentrum können wir noch ein Portrait von ‘Abdu’l-Bahá bestaunen, das bei seinem Besuch in Budapest gemalt wurde. Das Original des Gemäldes hängt im Weltzentrum in Haifa, aber auch die Kopie in Budapest ist sehr ausdrucksstark

Damit geht ein sehr erlebnisreicher Tag zu Ende und wir fahren zurück zum unserem Wohnmobil, um die viele Eindrücke zu verarbeiten.

Tihany / Plattensee

23.06.2018 • Gestern haben wir Hévíz verlassen und sind am Nordufer des Plattensees entlang gefahren. Dort wollen wir Bahá’í-Freunde in Alsóörs treffen. Zsuzsa und Gyuszi stellen sich als reizende Gastgeber heraus, die uns mit vielen Tipps versorgen.

Ganz besonders hilfreich war ihre Unterstützung, als ich feststellen musste, dass mein Fahrrad einen Platten hat.

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Die von Gyuszi empfohlene Werkstatt hat dies schnell und gut wieder gerichtet.

Nach unserem Besuch in Alsóörs ging es zur Halbinsel Tihany. Sie teilt den Plattensee in einen kleineren nordöstlichen und einen größeren südwestlichen Teil. Bereits 1952 wurde sie zum ersten Naturschutzgebiet Ungarns erklärt.

An einer Badestelle finden wir ein schönes Plätzchen zur Mittagsrast. Während ich mich nach dem Essen erst einmal mit einem ausgiebigen Mittagsschlaf stärke, genießt Beate das angenehm warme Wasser im Plattensee und dreht ihre Runde.

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Dominiert wird die Insel von der 1055 gegründeten Benediktinerabtei.

Von hier oben hat mein einen herrlichen Ausblick über den Plattensee.

Die aus Basalt und Schilf erbauten kleinen Häuser erzeugen ein für Ungarn ungewohntes Bild.

Im Übrigen warten Lavendelsouvenirs und Töpferwaren ebenso auf die Touristen wie zahlreiche Gaststätten. Obwohl in Ungarn die Schulferien diese Woche bereits begonnen haben, sind nur wenige Touristen unterwegs.

Mit unserem Wohnmobil stehen wir jedenfalls allein auf dem (kostenlosen!) Parkplatz.

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Nach einer ruhigen Nacht auf dem Parkplatz an der Post gleich in der Nachbarschaft von Zsuzsi und Gyuszi fahren wir heute nach Budapest zum Campingplatz Haller. Unterwegs staunen wir über die großen Lavendelfelder und riesigen Sonnenblumenäcker, soweit das Auge reicht. In Budapest will man die Landwirte wohl nicht hereinlassen. Dieses Schild habe ich noch in keinem anderen Land gesehen.

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Auf dem Campingplatz merken wir, dass wir in der Stadt sind. Eine Flugschau in der Stadt, bei der die Flugzeuge unter der Donaubrücke hindurch fliegen, macht einen Lärm, dass man meinen könnte, der Krieg wäre ausgebrochen. Nachdem der Campingplatz nebem mehreren Krankenhäusern liegt, ertönen die Sirenen der Krankenwagen unablässig. Und so voll war es noch auf keinem Platz!

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Hévíz

21.06.2018 • Gestern haben wir unseren familiären Campingplatz in Pécs verlassen, um zum Thermalbadesee in Hévíz, gleich westlich vom Plattensee aufzubrechen. Zuvor haben wir jedoch noch einmal die Ruhe und ein gutes Frühstück im Freien genossen.

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Die Fahrt führte zunächst durch das Mecsek-Gebirge, das wir wohl nur als bewaldeten Höhenrücken bezeichnet hätten, zu den vier Seen bei Orfü. Die Pause dort nutzten wir zur Abkühlung im See Pecsi-tó.

Auf dem Campingplatz Rosengarten in Hévíz fanden wir einen ruhigen Platz im Grünen.

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Dann machten wir uns mit unseren Rädern auf, um am Abend den Ort zu erkunden. In den Weinbergen laden viele Restaurants mit gutem Ausblick zum Essen ein, recht schön, wenn auch alles sehr touristisch aufgemacht ist. In der Ortsmitte war es erstaunlich ruhig. Schöne Fotos konnte man wegen der zur Zeit laufenden Straßenbauarbeiten nicht machen.

Heute haben wir dann den Thermalsee (32 Grad C) ausprobiert. Er ist so tief, dass man nicht stehen kann. Mit Schwimmreifen oder -nudeln lässt man sich treiben, weil Bewegung in diesem Wasser den Kreislauf belasten würde. Es sind zwar viele Menschen im Bad, doch ist alles so großzügig angelegt, dass man das Bad trotzdem genießen kann. Hervorzuheben ist auch die ruhige und zuvorkommende Art der Ungarn und die tadellose Sauberkeit der Anlage.

Nach dem Bad war ich, vielleicht auch im Zusammenspiel mit der Hitze (auch die Luft im Schatten war über 30 Grad), völlig erschöpft und musste mich erst durch einen  mehrstündigen Mittagsschlaf erholen. Dann ging es mit dem E-Bike zur nächstgelegenen Stadt Keszthely am Plattensee. Auch hier waren wir überrascht, so wenig Touristen zu begegnen, obwohl die Schulferien in Ungarn diese Woche bereits begonnen haben. Die besondere Sehenswürdigkeit dieser Stadt ist das Barockschloss aus dem Jahre 1745.

Mit einem Bummel über die Strandpromenade und einem kleinen Abendessen an einem Strandkiosk haben wir den Tag ausklingen lassen.

Für mich gab es Zanderfilet (war aber wohl doch nur frittierter Seelachs) mit Limonade, für Beate Langos (Fladenbrot).

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Pécs / Ungarn

19.06.2018 • Seit gestern sind wir also in Pécs. Eine wunderschöne Stadt, die wir zunächst mit einem Touristenzug erkundeten.

 

Heute haben wir uns dann alles von einer netten Stadtführerin erläutern lassen.

Die Stadt im Süden Ungarns wurde wegen ihres spätrömischen Friedhofs aus dem 4. Jahrhundert im Jahr 2000 in die Weltkulturerbeliste der UNESCO aufgenommen. Unter römischer Herrschaft hieß sie zunächst Sopianae, später wegen ihrer fünf bedeutenden Kirchen Quinque Ecclesiae. Die frühchristliche Basilika war Vorfahrin des im 11. Jahrhundert errichteten Doms.

Schon 1367 wurde in Pécs die älteste ungarische Universität gegründet.

1543 eroberten die Osmanen die Stadt, bauten die ersten Thermalbäder  und wollten den Dom in eine Moschee umwandeln. Diese wurde jedoch von den Bewohnern nicht angenommen, so dass Pascha Gazi Kasim 1546 am zentralen Platz in Pécs aus den Steinen einer dort abgerissenen Kirche eine Moschee errichtete.

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Sie ist das größte islamische Gebäude in Ungarn,  nach der Vertreibung der Osmanen im Jahre 1686 durch die habsburgische Armee mit deutscher und polnischer Unterstützung wurde sie jedoch dem Jesuitenorden übergeben, der die Moschee in ein christliches Gotteshaus umwandelte und über der Gebetsnische ein Kreuz aufhängte. Bis heute wird das Gebäude, das durch einen modernen Anbau erweitert wurde, als katholische Kirche genutzt.

Lediglich die Moschee des Pascha Jakowali Hassan blieb als einziges Gebetshaus aus der Zeit der Türkenherrschaft unbeschädigt erhalten und steht auch heute noch den Muslimen als Gebetsstätte zur Verfügung. Wie uns erzählt wurde, will jedoch der ungarische Präsident auch diese Moschee schließen. Ihr Vorbau beherbergt unter dem Titel „Der Weg zu Allah“ eine sehenswerte Ausstellung über die Pflichten eines Moslem.

Juden lebten bereits vor der osmanischen Eroberung in Pécs. Nach deren Abzug konnten sich Juden wieder ansiedeln. Die erst 1869 fertig gestellte Synagoge dient auch heute noch der kleinen jüdischen Gemeinde als Gebetshaus.

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Unter habsburgischer Herrschaft zogen auch viele Deutsche in die Stadt, die nunmehr Fünfkirchen genannt wurde. Deutsche stellen in Pécs bis heute die größte Minderheitsgruppe dar.

In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts erfuhr die Stadt bedeutenden Aufschwung durch den Eisenbahnbau, Kohlebergbau und Gründung von Fabriken wie z. B. der Zsolnay Porzellanfabrik. Miklós Zsolnay hatte angeboten, dass er zu Ehren seines Vaters, des Fabrikgründers Vilmos Zsolnay der Stadt einen Zierbrunnen schenkt. Dieser steht nun seit 1930 vor der Kirche der Barmherzigen Brüder. Sein Material ist Pyrogranit, wobei die Zierelemente mit gelblich-grüner Eosinglasur überzogen sind. Der einen Ochsenkopf darstellende Sprudel ist zu einem Symbol von Pécs geworden.

Rund um den Szechenyi-Platz wurden repräsentative Gebäude errichtet, etwa von der ungarischen Bank – dies ist nun ein Verwaltungsgebäude:

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oder von der Hotelkette Palatinus. Das Gebäude steht leider leer, weil die notwendigen Investitionen für eine Renovierung zu hoch sind. Verkaufen will die Hotelkette jedoch wohl nicht, um diesen Platz nicht der Konkurrenz zu überlassen.

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Auch das Rathaus ist hier zu finden:

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Rund um den Platz gibt es in den kleinen Straßen seit eh und je viele Geschäfte, heute auch einladende Cafes und Restaurants.

Radtour nach Ormož

17.06.2018 • Nachdem gestern das Internet ausgefallen war, kann ich erst heute von userer Radtour auf dem Drau-Radweg nach Ormož berichten.

Auch dieser Radweg verläuft nur am Anfang entlang der Drau. Trotzdem sieht man sie kaum. Entweder führt der Radweg unten am Deich entlang (das Befahren des Deiches ist verboten) oder die Bepflanzung zwischen Radweg und Drau ist so dicht, dass man nicht hindurchsehen kann. So bleibt die Fahrt durch manche ansehnliche Siedlung. Alles sehr sauber und gepflegt, am Samstag ist offenbar allgemeiner Rasenmähtag. Ein Rasen gepflegter als der andere. Zwischen Formin und Mihovci pri Velika Nedelja wollte man uns etwas gutes tun und hat den Radweg neu gekiest. Allerdings hat man den Kies locker aufgeschüttet, so dass wir alle Mühe hatten, hindurch zu kommen. Für den Rückweg entschieden wir uns dann doch lieber für die recht stark befahrene Straße. Sehenswert war eigentlich nur die Burg Großsonntag in Velika Nedelja.

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Der Ort Ormož empfing uns recht verschlafen, selbst das Schwimmbad war geschlossen. Immerhin konnten wir uns im dortigen Restaurant mit Chickenburger und Fladenbrot mit Kaymak  stärken. Sehenswürdiglkeiten haben wir keine entdeckt, aber die Ortsmitte war recht schön gestaltet.

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Nach der Radtour war das Bad in der Therme Ptuj eine Wohltat für die müden Beine.

Heute brachen wir dann auf zurück nach Ungarn. Der Regen hatte sich dort verzogen und unserer Fahrt nach Pécs stand nichts mehr im Wege. Auf der Fahrt fielen uns die ungewöhnlich großen Felder auf, auf denen Getreide, Kartoffeln oder Mais angebaut wird. Das ist wohl die Folge der Verstaatlichung der landwirtschaftlichen Flächen und die Errichtung von Agrarkooperativen nach dem 2. Weltkrieg. Auch wenn zwischenzeitlich landwirtschaftliche Flächen wieder als Privateigentum erworben werden können, haben davon nur einige wenige Großgrundbesitzer profitiert. Ansonsten fährt man durch ein Straßendorf nach dem anderen, alle nach dem gleichen Muster. Im wesentlichen nur Wohnhäuser, vielleicht noch eine Kirche, nur sehr selten einmal Einkaufsmöglichkeiten oder gar ein Restaurant. Links und rechts der Straße verläuft ein tiefer Graben zur Straßenentwässerung, über den die Zufahrten zu den Häuser durch Brücken ermöglicht wird.

In Pécs haben wir ein stilles Plätzchen auf einem Campingplatz mitten in der Natur erwischt. Weil jedoch Äste an einer Laterne rieben und dabei einen unausstehlichen Lärm verursachten, habe ich mich erst einmal mit Leiter und Säge der Campingplatzbetreiber bewaffnet und dem Lärm ein Ende bereitet. Nun hören wir nur noch Vögel und Frösche.

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Fahrradrunde von Lenti aus

12.06.2018 • Heute wollen wir einmal die Dörfer südlich von Lenti mit dem Rad erkunden.

Runde um Lenti

Auf leeren Straßen geht es vorbei an Wiesen und Feldern, auf denen heute Strohballen abtransportiert werden.

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Die Kirschbäume hängen voller Früchte, leider noch nicht ganz reif.

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Dann wird der Weg auch schon schlechter

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und geht dann steil einen Kreuzweg hinauf

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vorbei an pittoresken Wochenendhäusern

zu einem Aussichtsturm

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