Szolnok – „Motor prüfen lassen!“
03.07.2018 • Heute geht es heimwärts. In aller Ruhe wird alles abgebaut und zusammengeräumt, so dass wir um 13 Uhr Richtung Budapest starten. Wir haben uns vorgenommen, heute bis Tata, rund 70 km hinter Budapest, zu fahren und dort auf dem Campingplatz am See zu übernachten. Das Navi meldet, dass wir gegen 17 Uhr dort eintreffen werden.
Kurz vor Karcak nutzen wir die Gelegenheit, den Dieseltank wieder aufzufüllen. Statt sich über den neuen Energieschub zu freuen, meldet sich das bahaimobil beim Starten mit einem Warnton, einer gelben Motorkontrollleuchte und dem Hinweis „Motor prüfen lassen!“ Damit hatten wir nun nicht gerechnet. Die Fiat-Werkstatt unseres Vertrauens in München rät uns auf telefonische Nachfrage, auf jeden Fall in der nächstgelegenen Fiat-Werkstatt den Fehler auslesen zu lassen, um keinen Motorschaden zu riskieren. Die kostenlose internationale Fiat-Hotlinenummer akzeptiert der ungarische Netzbetreiber nicht, auf der italienischen Nummer gerate ich in eine kostenträchtige Warteschleife. Aus dem Werkstattverzeichnis entnehmen wir, dass die nächstgelegene Fiat-Werkstatt in Budapest ist, das sind aber noch gut 150 km! So versuchen wir es beim ADAC-Notruf. Die Wartezeit kommt einem in solchen Fällen unheimlich lang vor, und bevor ich dann endlich meine Frage stellen kann, muss ich ellenlange statistische Fragen bis hin zur Fahrzeugfarbe beantworten. Dann endlich verspricht die freundliche Dame, sich zu erkundigen und uns die Adresse der nächstgelegenen Werkstatt mitzuteilen. So vergeht die Zeit und wir landen schließlich gut 60 km weiter bei der Fiat-Werkstatt in Szolnok. Dank der Hilfsbereitschaft der Mitarbeiter, die eigentlich gerade Feierabend machen wollen, erfahren wir, dass der Drucksensor für den Kraftstoffdruck erneuert werden muss. Das Teil muss jedoch erst bestellt werden, so dass wir hier zunächst festhängen.
Aber die lange Geschichte hat auch ihre gute Seite: so entdecken wir eine charmante Stadt, an der wir sonst nur vorbeigefahren wären. Auf Empfehlung der Werkstatt werden wir an der Universität übernachten, wo wegen der Semesterferien alles leer ist.
Von dort führt uns ein Spaziergang durch die Stadt und die Abendsonne setzt die Gebäude in Szene.
Über die Fußgängerbrücke „Mayfly“ (dt.: Eintagsfliege), mit 444 m die längste in „Zentral-Europa“,
(Mayfly-Brunnen neben der Brücke)
überqueren wir die Theiß, mit 966 km den längsten Nebenfluss der Donau,
und sind bereits im Stadtzentrum. Die Stadt ist voller Skulpturen und Denkmäler:
(Denkmal für die Opfer der beiden Weltkriege am Fuß der Mayfly-Brücke)
(Bemalung einer Brückenabmauerung)
Ehemalige Synagoge (1899), beherbergt heute die Szolnoker Galerie)
(Reformierte Kirche, Ottó Sztehlo 1894)
(Reformierte Kirche)
(Franziskanerkirche, erbaut 1724 – 1757)
Bei der evangelisch-lutherischen Kirche ist ein schöner Rosengarten und ein großzügiger Park angelegt.
Nach so viel Lauferei am Theißufer entlang ist eine Erfrischung fällig! Wir sitzen vor dem Rathaus in gemütlicher Atmosphäre.
So lassen wir den Abend ausklingen und werden sehen, ob wir morgen weiterkommen.